Am Sonntag, den 4. Mai um 15 Uhr, eröffnet der Kunsthistoriker Christian Burchard die Ausstellung "Ins Dreidimensionale - Fotografische Zeitreise mit Arbeiten von Christiane Fleissner und Peter Wilson".

Fotos hängen an der Wand, oder nicht? In der Ausstellung „Ins Dreidimensionale“ im Kunstraum Schwifting gestalten Christiane Fleissner und Peter Wilson unter Verwendung von Fotos begehbare Räume, die einen in eine virtuelle Welt entführen, wo sich räumliche und zeitliche Orientierungen verlieren und neu justieren. Christiane Fleissner konstruiert „Fotoskulpturen“ aus transparenten Schichten, die aus Landschaftsfotos Spuren der Vergangenheit herausfiltern und mit der Gegenwart konfrontieren. Peter Wilson arbeitet mit großformatigen Cyanotypien aus der Werkgruppe „Staub der Welt“, die mit überdimensionalen Porträts eine gesteigerte Gegenwart erzeugen und dabei den Raum in blaues Licht tauchen. So unterschiedlich die Herangehensweisen der beiden Künstler, so verbindet sie doch das Medium Fotografie und der Versuch, die abstrakte Entität „Zeit“ in ein räumliches, dreidimensionales Erlebnis zu transformieren.

 

Christiane Fleissner
Christiane Fleissner ist eine leidenschaftliche Felskletterin im alpinen Sinn, aber auch in ihren Konzepten und Kunstprojekten geht sie an die Grenzen des Möglichen und manchmal darüber hinaus. Die renommierte Münchener Fotokünstlerin entwickelte nach dem Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste eine Choreographie für polydimensionale Raumobjekte, wobei Fotos in mehrere Schichten zerlegt und räumlich auf Plexiglas angeordnet werden. Die daraus entstehende Matrix aus transmissiven Bildsequenzen von Landschaften und Architektur, teils gestochen scharf, teils durch Überklebungen verfremdet und fragmentiert, ergeben eine „Ereignislandschaft“ (Paul Virilio), die zeitliche Verschiebungen und Brüche räumlich erlebbar machen.

Bild

 

Peter Wilson
Der Fotokünstler Peter Wilson ist bekannt für seine Fotoserie „Landsberger Leute“, die zugleich ein buntes und berührendes Porträt seiner zweiten Heimat sind und, mit einer Prise britischem Humor, die in jedem Menschen verborgene Egozentrik zum Vorschein bringt. Nach seinem Studium von Fotografie und grafischem Design in Cardiff, Newcastle und Hartlepool, verschlug ihn das Schicksal und Familiengründung Ende der 1980er Jahre nach Landsberg. Mit ungewöhnlichen Ausstellungen, die auch auf großen Plakatwänden im öffentlichen Raum gezeigt werden, machte er sich schnell einen Namen. Wilson faszinieren Menschen in ihrem Alltags-Habitat oder er sucht mit fotografischem Spürsinn das Besondere im Zufälligen festzuhalten. 2016 wurde er mit dem Ellinor-Holland-Kunstpreis ausgezeichnet.

Bild

 

Die Ausstellung ist sonntags von 15 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung geöffnet.
Ausstellungsende ist am 1. Juni 2025.

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch

ERIC GAND und KURT TYKWER